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DR. MARTENS : PRIDE GENERATIONEN PRESENTIEREN

EIN GESPRÄCH ZWISCHEN LADY PHYLL UND LUCIA BLAYKE

„EXISTIEREN IST EIN AKT DES WIDERSTANDS“​


PRIDE GENERATIONEN TEIL 1: PROTEST           LESEZEIT 5 MIN


Protest war schon immer das Herzstück von Dr. Martens und Pride. Pride war ursprünglich ein Marsch zum Gedenken an die Stonewall-Unruhen von 1969 und hat sich zu einer Reihe weltweiter Veranstaltungen für die LGBTQIA+ Community entwickelt. Unverzichtbar im Kampf für Gleichberechtigung, ein Ort, an dem man gesehen und respektiert werden muss, ein globales Symbol der Einheit. ​

Im Rahmen unserer Reihe „Pride Generationen“ haben wir die Mitbegründerin von London Black Pride, Lady Phyll, und die Gründerin von London Trans+ Pride, Lucia Blayke, zusammen in einem Raum gesteckt. Als Akt des Protests gegen den Mainstream-Pride veranstalten sie eigene Events. Im Folgenden diskutieren sie, was sie dazu gebracht hat, gegen den Strom zu schwimmen, ihre Inspirationen und Hoffnungen.

DR. MARTENS : PRIDE GENERATIONEN PRESENTIEREN

EIN GESPRÄCH ZWISCHEN
LADY PHYLL UND LUCIA BLAYKE

„EXISTIEREN IST EIN AKT DES WIDERSTANDS“​


PRIDE GENERATIONEN TEIL 1: PROTEST
LESEZEIT 5 MIN


Wir haben Lady Phyll (Mitbegründerin von London Black Pride) und Lucia Blayke (Gründerin von London Trans+ Pride) zusammen in einen Raum gesteckt. Im Folgenden diskutieren sie, wie und warum sie Veranstaltungen ins Leben gerufen haben, um gegen den Mainstream Pride zu protestieren.


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Unten ist die ungeschnittene Version des Gesprächs zwischen Lady Phyll und Lucia, in dem sie sich eingehender mit dem Thema Protest, der Bedeutung von Inklusion, dem Problem der Trans-Auslöschung und dem Durchhalten angesichts von Widrigkeiten befassen.​





Unten ist die ungeschnittene Version des Gesprächs zwischen Lady Phyll und Lucia, in dem sie sich eingehender mit dem Thema Protest, der Bedeutung von Inklusion, dem Problem der Trans-Auslöschung und dem Durchhalten angesichts von Widrigkeiten befassen.​



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MIT

PHYLLIS OPOKU-GYIMAH AKA LADY PHYLL
(LINKS)
SIE/IHR

Mitbegründerin und Geschäftsführerin von UK Black Pride und Geschäftsführerin der LGBT+ Human Rights Charity Kaleidoscope Trust. Eine wegweisende politische Aktivistin, die sich die meiste Zeit ihres Lebens mit der Intersektion von Rassismus und Homophobie auseinandergesetzt hat. Bekannt als „Lady Phyll“, teilweise aufgrund ihrer Entscheidung, einen MBE im Jahr 2016 abzulehnen.


LUCIA BLAYKE
(RECHTS)​
SIE/IHR

Gründerin von London Trans+ Pride and Harpies, dem weltweit ersten LGBTQ+ Stripclub. Durch die Kombination von Performancekunst und Aktivismus möchte Lucia sichere Räume für Transmenschen schaffen und Hass mit Zusammenhalt bekämpfen.
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„AKTIVISMUS LAG MIR SCHON IMMER IM BLUT“​

„AKTIVISMUS LAG MIR SCHON IMMER IM BLUT“​

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Also Lady Phyll, wann wurdest du zuerst als Aktivistin aktiv?​

LADY PHYLL:
Ich schätze, Aktivismus lag mir schon immer im Blut, als Schwarze geboren, eine Frau aus einer Randgruppe, da hat man keine andere Wahl, als eine Aktivistin zu sein. Wie sieht es bei dir aus Lucia? Wann hast Du angefangen?​

LUCIA:
Das erste Mal, dass ich mit Grassroots-Aktivismus in Kontakt kam, war, als die Schießerei in Orlando stattfand, als ich ungefähr 14 Jahre alt war, und ich eine Mahnwache in Liverpool organisierte. Etwa 100 Menschen kamen und alle weinten und lehnten sich aneinander. Und das war das erste Mal, dass ich ein Gefühl von Gemeinschaft spüren konnte.

LADY PHYLL:
Und Aktivismus nimmt so viele verschiedene Formen an, richtig? Weißt Du, es gibt nicht den einen Weg, ein Aktivist zu sein oder etwas in unserem Arbeitsfeld zu tun. Nur präsent zu sein, sichtbar zu sein, ist eine Form von AktivismusEinfach nur zu existieren ist ein Akt des Widerstands.

LUCIA:
Just existing is an act of resistance. ​

LADY PHYLL:
Aber es kann auch einsam sein, wenn wir uns die Art von Arbeit ansehen, die wir tun müssen, wenn wir ständig sehen, wie Transkörper und Leben verleumdet werden, der Rassismus, der so viel Schaden anrichtet. Oft möchtest Du einfach nur dasitzen und weinen.Aber wenn du weißt, dass Du Deine Schwestern hast, und wir wissen, dass du eine Familie und eine selbst gewählte Familie hast, richtig? Weißt Du, es macht den Unterschied.
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LUCIA: Was, würdest Du sagen, war der Auslöser, der Dich dazu inspiriert hat, UK Black Pride zu gründen?​

LADY PHYLL:
Ich glaube, das war, als ich mit einer Gruppe schwarzer lesbischer Frauen gearbeitet habe und wir unsere Aktivitäten offline gestellt haben. Und wir gingen nach Southend und wir fühlten uns absolut befreit, ermächtigt, es war einfach großartig, an einem Ort mit gleichgesinnten Frauen zu sein, die den Kampf, die Reise und die Erfahrungen verstanden, denen wir als schwarze queere Frauen gegenüberstehen. Und das war der Moment, an dem ich dachte: Das fühlt sich an wie der Beginn von Black Pride in diesem Land.We want to be able to have so many different people come together in a space be unapologetically themselves. Wir möchten, dass viele unterschiedliche Menschen an einem Ort zusammenkommen und kompromisslos sie selbst sein können. Und nicht nur um uns selbst zu feiern, sondern um alle Dinge herauszufordern, die uns schaden

LUCIA:
Bist Du auf viel Widerstand gestoßen, als Du UK Black Pride gegründet hast?

LADY PHYLL:
Ich denke, bei jeder Bewegung wird es immer Widerstand geben, denn wenn Du Dich für eine bestimmte Sache einsetzt, werden sich diejenigen, die Angst vor dem haben, was Du machst oder wer Du bist, immer dagegen wehren. Aber mit UK Black Pride, glaube ich, wollte selbst die LGBT+ Community nicht verstehen, dass Schwarze und POC-Queere ihren eigenen Raum haben müssen, um zu sehen, wer wir sind, unsere Sprachen zu sprechen, unser Essen zu essen, um uns selbst zu feiern. Und nur weil Du LGBT bist, Du vielleicht eine Frau bist, vielleicht trans bist, vielleicht behindert bist, befreit es Dich nicht davon, bigott zu sein, und genau das ist mit dem Widerstand gegen den UK Black Pride passiert. Es zeigte uns den Rassismus innerhalb unserer eigenen LGBT+ Community. Und deshalb sind wir kompromisslos wir selbst und haben weitergemacht und bleiben stark.

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 „UNSER KAMPF FÜR GLEICHHEIT, GERECHTIGKEIT UND FREIHEIT MUSS UNS ALLE EINSCHLIESSEN“​​

 „UNSER KAMPF FÜR GLEICHHEIT, GERECHTIGKEIT UND FREIHEIT MUSS UNS ALLE EINSCHLIESSEN“​

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Lady Phyll: Du hast so viel brillante Arbeit geleistet. Sag mir, was war der Auslöser für die Gründung von Trans Pride?

LUCIA:
Für mich waren die ersten Jahre meiner Transition einfach so hart. Ich fühlte mich so niedergeschlagen, ich fühlte mich immer so allein. Ich kannte nicht wirklich viele andere Transmenschen. Und ich habe danach nicht wirklich darüber gesprochen, es waren wirklich dunkle Zeiten. Ich war die meiste Zeit tatsächlich suizidal. Und ich saß einfach in meinem Schlafzimmer, schminkte mich, trug Frauenkleider und nahm dann das Make-up ab, ging wieder ins Bett und ging schlafen. Ich zog dann nach London und nach einer Weile fing ich an, Trans-Freunde zu finden. Und wenn ich dann Leute sah, die gerade mit ihrer Transition anfingen, dachte ich immer wieder, ich wollte nicht, dass sie das durchmachen, was ich während meiner Transition durchgemacht habe. Ich dachte immer wieder, ich möchte nicht, dass Menschen, die ihre Geschlechtsidentität erforschen, das Gefühl haben, dass sie niemanden haben, der wie sie sind, und niemanden haben, auf den sie sich verlassen können. Ich dachte, wie kann ich so viele Transgender-Menschen wie möglich zusammenbringen, um zu beweisen, dass wir nicht allein sind 

LADY PHYLL:
Ich schätze, Menschen haben nicht oft die Gelegenheit, ihre Erfahrungen darüber zu teilen, wenn sie sich isoliert und einsam gefühlt haben. Glaubst Du, dass die LGBT+-Community Trans-Menschen einbezieht?

LUCIA:
Ich würde sagen, dass queere Gemeinschaften Trans-Menschen inkludieren. Aber schwule Mainstream-Communitys schließen Trans-Menschen wirklich aus. Wenn wir uns RuPaul’s Drag Race ansehen, das kommerzialisiertes Drag ist; Wie viele oute Transfrauen waren jemals dabei? Wenn Du Dir die echte Drag-Welt anschaust, siehst Du, dass sie von Trans-Drag-Queens regiert wird. Es ist erstaunlich, dass RuPaul der Welt Drag beigebracht hat, aber es hat die Existenz von Trans-Frauen vollständig ausgelöscht, und niemand hat sich darum gekümmert. Wir haben Hassgruppen, die von Lesben, Schwulen und Bisexuellen geleitet werden. Es ist an der Zeit, dass der Rest der LGBT-Community das „T“ nicht vergisst. Es geht um Solidarität, alle zusammen sind wir stärker, weißt du? Ohne Zusammenhalt hätten wir damals nie die schwule Emanzipationsbewegung begonnen. Wir müssen jetzt zusammenhalten.
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LADY PHYLL: Ich möchte dir sagen, dass Du definitiv nicht alleine bist. Und ich sage Dir, wir werden unsere Trans-Geschwister niemals verlassen, weil unser Kampf für Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit uns alle einschließen muss, sonst ist es keine Gerechtigkeit

LUCIA: Es ist so wahr, als ich mit Trans Pride anfing, war es so wichtig für mich, dass die schwarzen und POC-Gemeinschaften wussten, dass es für sie war. Wir mussten das darin widerspiegeln, wer Reden hielt, wer an der Spitze des Marsches stand. Wir müssen diese Botschaft an marginalisierte Menschen in unseren Gemeinschaften senden, dass wir aneinander denken und an die Leiden, die sie erfahren müssen, welche wir selber nicht verstehen können.

LADY PHYLL: Ausgrenzung ist nicht der Weg, es geht um Inklusion

LUCIA: Was denkst Du bringt uns die Zukunft?

LADY PHYLL: Ich denke, die Zukunft von Pride besteht darin, dass wir Unterschiede neu denken. Und wenn wir uns neu vorstellen können, wie dieser Unterschied aussieht, kann er inklusiv sein, er kann all die vielen verschiedenen Facetten unserer Gemeinschaften umfassen. Aber es muss auch generationenübergreifend sein. Die Stimmen der nächsten Generation sind wirklich wichtig, wenn es darum geht, die Zukunft zu gestalten Und so kann es nur positiv sein, oder?
Wie würdest Du gerne sehen, wie sich Pride verändert?


LUCIA: "Es wird immer Bedarf geben, dass Trans Pride und Black Pride stattfinden, weil marginalisierte Menschen ihre eigenen Plätze brauchen, um ihre einzigartigen Kämpfe zu zelebrieren. Aber ich denke, dass die Hauptveranstaltung von Pride sich ändern muss, damit sie uns vereint. Ich denke das bedeutet mehr gemeinschaftsbasiert zu agieren und allen marginalisierten Gruppen zu ermöglichen, ein Mitspracherecht zu haben. Das Pink Washing und die Kommerzialisierung müssen aufhören. Ich möchte, dass sich die Leute daran erinnern, worum es bei Pride geht; stolz sein, glücklich sein und sich an den Kampf erinnern, der uns hierher gebracht hat. ​ Wir haben so viel durchgemacht und wir sind so stark und wir haben so viel Mut. Es geht um unsere Kraft. Das ist die Zukunft von Pride






Lady Phyll: Was würdest Du der nächsten Generation von Demonstranten und Aktivisten sagen?​​

LUCIA: Glaube immer an Dich selbst. Ich weiß, das klingt kitschig, aber manchmal haben wir nicht das Geld, die Erfahrung oder die Ausbildung, um unsere Träume zu verfolgen, unser Projekt, das wir in unseren Köpfen haben. Manchmal braucht es einfach Wille. Ich hatte nie Ressourcen oder Erfahrung darin, großangelegte Veranstaltungen oder Proteste zu veranstalten, also stürzte ich mich ins kalte Wasser und hoffte für das Beste. Versteh mich nicht falsch, es ist sehr stressig, aber Du solltest Dich niemals von den Umständen, in die Du hineingeboren wurdest, zurückhalten lassen. Du musst vielleicht etwas härter kämpfen, aber stelle sicher, dass Du kämpfst. Es ist wichtig, dass Deine Stimme gehört wird, es ist wichtig, dass Deine Träume Wirklichkeit werden.  

LUCIA: Was würdest Du sagen?

LADY PHYLL: Als Mutter erzähle ich meiner Tochter ständig Dinge, die ihr Kraft geben und sie ermutigen sollen, verschiedene Dinge zu tun. An die nächste Generation von queeren Aktivisten, ihr seid nicht allein. Sei kompromisslos Du. Du wirst gesehen. Du wirst gehört. Du wirst geliebt. Aber du bist definitiv nicht allein.




„DU MUSST VIELLEICHT ETWAS HÄRTER KÄMPFEN, ABER STELLE SICHER, DASS DU KÄMPFST. ES IST WICHTIG, DASS DEINE STIMME GEHÖRT WIRD, ES IST WICHTIG, DASS DEINE TRÄUME WIRKLICHKEIT WERDEN.“​

„DU MUSST VIELLEICHT ETWAS HÄRTER KÄMPFEN, ABER STELLE SICHER, DASS DU KÄMPFST. ES IST WICHTIG, DASS DEINE STIMME GEHÖRT WIRD, ES IST WICHTIG, DASS DEINE TRÄUME WIRKLICHKEIT WERDEN.“​



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